Wie klassische Finanzintermediäre in der Krypto- und Blockchain-Welt Fuss fassen können
Mit zunehmender Selbstverständlichkeit fragen immer mehr Kunden nach Dienstleistungen rund um Kryptowährungen. Für Finanzintermediäre eröffnet diese Nachfrage neue Geschäftsmöglichkeiten. Um das Potenzial heben zu können, müssen die Akteure aber auch das Spezialwissen zur Verfügung haben.
Was tun, wenn ein Kunde einen Teil seines Vermögens in die Kryptowährung Polkadot investieren möchte? Wie vorgehen, wenn es um den Kauf eines Non Fungible Token (NFT) geht, welcher Eigentumsansprüche an einem realen Kunstwerk dokumentiert? Und wo kann dieser Token sicher aufbewahrt werden? Mit solchen und ähnlichen Fragestellungen sehen sich Treuhänder und Vermögensverwalter immer öfter konfrontiert.
Diese Fragen sind das Resultat eines steigenden Interesses bei Anlegern. Wie eine in der «Handelszeitung» im Sommer 2021 zitierte Studie zeigt, würden 15 Prozent der Befragten über ihr Depot bei der Hausbank in Kryptowährungen investieren. Unter den 18- bis 24-Jährigen glauben in der Schweiz inzwischen 52 Prozent, dass Kryptowährungen dereinst traditionelle Währungen ablösen können.
Das Interesse an Kryptowährungen steigt
Aufgrund dieser wachsenden Nachfrage ist es kein Wunder, dass sich Finanzfachleute zunehmend mit den Opportunitäten des Kryptomarktes beschäftigen, um so am Ball zu bleiben. Das legt auch die von Bank Frick gesponserte Umfrage am Finance Forum Liechtenstein 2021 nahe: Von den insgesamt 350 Teilnehmenden gaben 75 Prozent an, dass sich ihr Arbeitgeber mit dem Thema Krypto-Assets auseinandersetzen würde. Während die einen bereits aktiv damit arbeiten, brüten andere noch über das geeignete Geschäftsmodell.
Bereits seit 2016 ist die liechtensteinische Bank Frick in der Kryptowelt zu Hause. Als europäischer Pionier ist die Bank heute ein wesentlicher Bestandteil der neuen Finanzwelt und bietet seriösen Kryptoakteuren die Möglichkeit, ihr Geschäftsmodell rund um Kryptowährungen zu realisieren.
Möglich mache dies die Tatsache, dass Bank Frick im Gegensatz zu vielen Fintechs und Kryptofinanzdienstleistern schon seit über zwanzig Jahren im klassischen Bankengeschäft zu Hause sei, betont deren Head of Classic Banking, Stefan Rauti: «Die Bank versteht es heute, diese beiden Geschäftsfelder optimal zu verbinden und fungiert so als optimales Bindeglied zwischen der klassischen Finanzindustrie und der aufstrebenden Kryptowelt.»
Vervollständigt wird diese Kombination von Blockchain- und Classic-Banking durch eine kompetente Fonds- und Kapitalmarktabteilung, in der Blockchain-Themen ebenfalls Einzug gehalten haben. Wie Nicolas Marxer, Head of Blockchain Banking, anführt, biete man bereits Dienstleistungen im Bereich der Security Token Offerings (STOs) an. «Es handelt sich dabei um eine neue, Blockchain-basierte Art der Kapitalbeschaffung», erklärt Marxer.
«Der Umgang mit der Kryptowelt ist für uns Alltag»
Mit der Etablierung der Krypto-Assets werden diese auch immer stärker in die klassische Finanzwelt integriert. Folglich arbeiten bei Bank Frick die verschiedenen Abteilungen aus dem Blockchain- und dem klassischen Bereich sehr eng miteinander zusammen. «Für uns ist es Alltag, dass Bankdienstleistungen auch den Umgang mit Kryptowährungen umfassen», unterstreicht Classic-Banking-Leiter Rauti.
Aufgrund des sehr frühen Engagements im Kryptobereich verfügt Bank Frick über ausgewiesene Expertinnen und Experten und deckt alle notwendigen Bereiche in Bezug auf Kryptowerte ab.
Stefan Rauti fasst zusammen: «Wir führen ein Krypto-Trading-Desk, haben ein Krypto-Settlement-Desk und betreiben Krypto-Custody. Krypto-Compliance schliesslich stellt sicher, dass alle rechtlichen Vorschriften und regulatorischen Anforderungen eingehalten werden». Und Rauti fügt an: «Wir schicken jedes Jahr mindestens ein halbes Dutzend Mitarbeitende aus verschiedenen Abteilungen an die Universität Liechtenstein, wo sie den Studiengang Fintech und Blockchain belegen, damit sie immer up to date sind.» Der Studiengang findet in Kooperation mit Bank Frick statt.
Unterstützung im Bereich Blockchain-Banking
Das vollumfängliche Angebot im Blockchain-Banking bietet Bank Frick die Chance, Finanzintermediäre beim Thema Blockchain zu unterstützen. «Unsere Aufgabe ist es, die Finanzintermediäre bei Blockchain-relevanten Fragestellungen zu beraten sowie die Verbindung zur klassischen Finanzwelt herzustellen, erklärt Stefan Rauti. Der über Jahre gesammelte Erfahrungsschatz ist in dieser Hinsicht Gold wert. «Wir verstehen die Dynamiken des Kryptomarktes und der Blockchain-Branche, wissen über die technischen Feinheiten dieser neuen Welt Bescheid und sind auch gerne bereit, komplexe Sachverhalte und Zusammenhänge für den entsprechenden Finanzintermediär verständlich aufzuschlüsseln», hebt Nicolas Marxer, Leiter des Blockchain-Bankings hervor.
Aufgrund der steigenden Marktwerte von Krypto-Assets und des fortschreitenden Wachstums des Gesamtmarktes werden derartige Geschäftsopportunitäten nicht nur häufiger, sondern auch lukrativer. Anstatt diese neue Geschäftsmöglichkeit aufgrund mangelnden Wissens oder gar Skepsis auszuschlagen, gilt es, die Gelegenheit beim Schopf zu packen, um so neue Geschäftsbeziehungen zu realisieren.
Krypto-Investments für interessierte Kunden
Stefan Rauti erläutert, wie das in der Praxis aussehen kann: «So gibt es die erfolgreiche Unternehmerin, die sich nach ihrer Pensionierung ins Thema Kryptowährungen einliest und sich schliesslich dafür entscheidet, über ihre Stiftung in die zukunftsträchtigen Krypto-Assets investieren zu wollen.» Dank der Kombination von Blockchain- und Classic Banking könne die Stiftung nicht nur in klassische Vermögenswerte investieren, sondern darüber hinaus auch einen Teil des Vermögens in Krypto-Assets anlegen, so Rauti weiter.
Ein weiteres Beispiel ist der Kunde eines Treuhänders, dessen Kunde erfolgreich in Kryptoanlagen investiert hat und diese nun mittels klassischer Finanztitel diversifizieren möchte. «Mit unseren Programmen können wir den Lebenszyklus dieser Krypto-Assets exakt rückverfolgen. So können wir den Finanzintermediär bei der lückenlosen und genauen Prüfung der Herkunft der Gelder unterstützen», versichert Marxer. Ist die Prüfung erfolgreich, kann der Treuhänder das Kryptogeld für seinen neuen Kunden entgegennehmen, dieses für ihn in klassische Vermögenswerte investieren und so ein zusätzliches Geschäft abwickeln.
Auch bei Blockchain und Kryptowährungen gelten die Bankregularien
Bekanntermassen schwierig ist es, als Unternehmen mit Blockchain-Geschäftsmodellen an ein Bankkonto zu kommen. «Auch in dieser Hinsicht können wir Personen zur Seite stehen, die entweder bereits ein Unternehmen haben oder eines gründen wollen», betont Rauti. Natürlich seien die Unternehmen in Sachen Regulierung jenen strikten Massstäben unterstellt, die man bei der Bank Frick auch im klassischen Banking anwende, unterstreicht Rauti.
Finanzintermediäre, die also Kryptoanfragen auf dem Tisch haben, sollten prüfen, ob diese ins eigene Profil passen und man folglich in diesem neuen Bereich aktiv werden sollte. Stefan Rauti fügt an: «Wir können Finanzintermediäre dabei unterstützen, einen zukunftsgerechten Prozess zu erstellen. Dank unseres Know-hows kann ein Finanzintermediär seinem Kunden neue Dienstleistungen anbieten und dadurch den nötigen Mehrwert liefern, was sich letztlich in eine langfristige, erfolgreiche Kundenbeziehung übersetzen sollte. Das ist ein Win-win-Geschäft für alle Beteiligten.»
Share post
Related Posts
Insights into the process of designing AMCs
Since their introduction, Actively Managed Certificates (AMCs) have become a significant component of the European financial market. As a structured product, legally classified as debt securities, they hold a counterparty risk for the investor that is comparable with other structured financial products. AMCs are securitised, which gives the holder the right to cash repayment or the delivery of an underlying asset. As the buyer, the investor becomes a creditor of the issuer and thus dependent in terms of the type and amount of repayment, which is subject to different parameters.
Direct market access – efficient trade execution for fund strategies
Liechtenstein has a long-standing tradition in the fields of banking and asset management. Since joining the EEA in 1995, Liechtenstein’s financial centre has established itself as a professional point of reference for promoters of collective investment vehicles on the European financial market.
Ensuring the future of insurance with blockchain technology
The insurance market is an essential part of the global economy, covering both personal and business risks. Thus, it is no wonder that it is one of the largest industries in the world, boasting an estimated value of about USD 5 trillion and employing about 2.7 million people across the globe. Out of USD 5 trillion, around USD 3.7 trillion makes up the value of the global life insurance market, while the value of the property and casualty insurance market carries a value of USD 1.3 trillion.
Tokenisation: A new way of representing assets
Ever since the dawn of time, human beings have hunted and gathered, collecting the things they discovered and making them their own. This was when the concept of ownable assets first emerged, albeit in rudimentary form. Since then, assets have evolved and become more complex as humans have found more reliable ways to connect assets to people. Today, people enter into legal contracts when transferring assets.
Blockchain: A technology with social impact
Foundational technology is the most effective tool for impacting society at large and solving the challenges it is faced with. One such foundational institutional technology is the blockchain, which entered the picture through the discovery of Bitcoin in 2009 and has since proliferated and emerged in many different forms.
What does blockchain’s social impact look like?
How blockchain technology protects us from bad actors in our digital future
The blockchain industry has experienced significant growth in the last couple of years as one unicorn after another sprouts from the soil that grows crypto start-ups. In this new series of blog posts and webinars, we take a closer look at the technology and explore why it is so successful and why everybody is talking about it. We also look beyond the speculative aspect that blockchain is so frequently associated with and focus on the real-world problems that the technology is poised to solve.
Blockchain technology reinvents correspondent banking – just not yet
As one of its major use cases, blockchain technology is said to transform traditional correspondent banking. So far major challenges have pushed back this transformation. It is more likely than ever that with central bank digital currencies on the horizon; blockchain disruption will finally come to fruition in the realm of cross-border banking.
Turning crypto investment into an earning asset
With Ethereum upgrading to Proof of Stake, the crypto world is going through one of its most transformative shifts to date. This means that customers will soon be able to earn interest on their digital asset holdings through a process called staking. What staking is, how it will define the future of Ethereum and digital asset custody at large is explained in this article.
A comprehensive overview of Liechtenstein’s banking regulation
In this in-depth article, the authors show the economic and regulatory environment in which banks in Liechtenstein operate. This article first appeared in the reference work The Banking Regulation Review (Twelfth Edition) published by Law Business Resarch.
«Bridging the worlds of blockchain banking and classic banking – We are the future of finance»
The borders between the worlds of blockchain banking and classic banking are becoming more and more fluid. Beneficiaries of the crypto boom are increasingly seeing the advantages that traditional, less volatile asset classes offer in terms of diversification and investment options. At the same time, classic financial intermediaries are increasingly interested in the dynamic new world of blockchain banking.