Eine Bank in Familienbesitz: Ein vertrauensstiftendes Asset
Die Familie Frick behält aus strategischen Überlegungen die Mehrheit an Bank Frick. Reaktionen seitens Kunden und Mitarbeitenden haben uns gezeigt, dass es ein Vorteil ist, wenn die Bank weiterhin im Besitz der Familie Frick verbleibt. Dies schafft Sicherheit und klare Verantwortlichkeiten und stärkt das Vertrauen der Mitarbeitenden, der Kunden und der verschiedenen Partner in die Bank.
Spezifische Positionierung
Wenn man über Banken spricht, interessiert meistens zuerst die Strategie der Bank selber. In welchem Bereich will sie tätig sein? Ist sie technikaffin? Richtet sie sich eher nach der Vermögensverwaltung aus? Ist es eine klassische Privatbank oder eine Transaktionsbank? Will sie den Massenmarkt bedienen oder orientiert sie sich an Finanzintermediären? Diese Fragen sind für Bank Frick klar beantwortet. Wir wollen für Finanzintermediäre technisch durchdachte, modulare Lösungen anbieten. Damit haben wir uns im Bankenmarkt sehr spezifisch verortet.
Familie bedeutet Nachhaltigkeit
Was wollen nun aber die Eigentümer der Bank? Auch hier gäbe es eine grosse Palette möglicher Ansatzpunkte. Was die Strategie der Bank anbelangt, muss diese selbstredend auch von den Eigentümern getragen werden. Die Strategie der Bank nämlich hat in verschiedenerlei Hinsicht Auswirkungen auf die Gewinne, den zeitlichen Anfall der Gewinne, das Ausmass, aber auch die Verkaufbarkeit der Bank. Nachdem Bank Frick eine Bank im Eigentum einer Familie ist und diese auch noch in der Führung mitmischt, spielt dieser Aspekt sicherlich eine Rolle.
Es war der Kuno Frick Familienstiftung, und damit der Familie Frick, die hinter ihr steht, immer ein Anliegen, dass Bank Frick nachhaltig plant und arbeitet; dafür hat man auch immer wieder in Kauf genommen, dass bei der Anpassung und der Umsetzung der heutigen Strategie erhebliche Investitionen und Aufwände getätigt wurden, welche dann durchaus für drei Jahre die Gewinne reduzierten. Wir ziehen definitiv die nachhaltige und stabile Entwicklung einem raschen Gewinn vor.
Bei familiengeführten und im Familienbesitz stehenden Unternehmungen stellt sich auch immer wieder die Frage: Soll das permanent so bleiben oder will die Familie irgendwann eincashen? Hier war und ist die Haltung der Familie sehr klar: Wir denken, dass Bank Frick als solche ein sehr gutes Investment ist und nachhaltig Profit abwirft. Es bringt viel mehr, wenn über die Jahre immer wieder über Dividenden Gewinne ausgekehrt werden können als wenn in einem grossen Wurf über einen Verkauf grosse Summen eingetragen werden.
Zudem ist auf absehbare Zeit hinaus klar, dass die Familie auch bereit ist, Führungsverantwortung zu übernehmen – ob die nächste Generation dies auch will, wird sich zeigen.
NET1 UEPS akquiriert beinahe 70%
Bekanntlich waren wir im Jahr 2015 der Meinung, dass wir internationale Partner brauchen, wenn die Bank weiterhin stabil wachsen soll. Mit der NET1 UEPS hatten wir überraschend rasch einen Partner gefunden, der durch seine Tätigkeit im Bereich FinTech und Zahlungsverkehr hervorragend zu uns passte. Deshalb hat Net1 im Jahr 2017 zuerst 30 % der Aktien erworben und im Jahr 2018 weitere 5 % – mit Option auf den Erwerb von weiteren 35 %, welche Net1 im Oktober 2019 dann auch gezogen hat.
Noch immer unter Kontrolle
Die Kuno Frick Familienstiftung war also mittelfristig bereit, die Mehrheit abzugeben – nicht aber die Kontrolle. Über entsprechende Aktionärbindungsverträge wäre die Kuno Frick Familienstiftung auch einige Jahre über den Verkauf der Mehrheit hinaus massgebend involviert gewesen.
Die Stiftung hätte weiterhin den Verwaltungsratspräsidenten und einen Verwaltungsrat gestellt; jede Anpassung der Strategie und wesentliche Entscheide hätten nur mit Zustimmung der Vertreter der Stiftung im Verwaltungsrat erfolgen können. Kurz vor Abschluss des geplanten Verkaufs im März 2020 entschloss sich Net 1 jedoch, ihre Strategie grundsätzlich zu überdenken, und die Mehrheit von Bank Frick blieb bei der Kuno Frick Familienstiftung.
Bank Frick bleibt in Familienbesitz
Wie geht es nun weiter? Wir haben die Situation analysiert und haben feststellen können, dass wir uns auch ohne einen starken Mehrheitspartner von ausserhalb stabil weiterentwickeln und wachsen können. Ausserdem haben uns Reaktionen seitens Kunden und Mitarbeitenden gezeigt, dass es ein Vorteil ist, wenn die Bank weiterhin im Besitz der Familie Frick verbleibt.
Offen gesagt, hat es uns überrascht, wie viel Wert die Kunden darauf legen, dass die Kuno Frick Familienstiftung bzw. die Familie, welche hinter ihr steht, in der Eigentümerverantwortung bleibt. Dies ehrt uns und ist auch Verpflichtung. Das Signal an Kunden, dass unsere Familie aus Balzers verlässlich hinter dem Unternehmen steht, ist offensichtlich ein Wert an sich! Dies schafft Sicherheit und klare Verantwortlichkeiten und stärkt das Vertrauen unserer Anspruchsgruppen – um den Begriff «stakeholders» einzudeutschen – in die Bank.
Der nächste Schritt
Somit gibt es keine Pläne, die Mehrheit an Bank Frick abzugeben. Wir wollen auch weiterhin mit operativen Partnern, lieber noch mit strategischen Partnern, zusammenarbeiten. Wir finden aber nicht, dass dies mit einem Wechsel in der Mehrheit des Aktionariats einhergehen sollte.
Dafür spricht auch die Entwicklung der Bank selber. Es ist uns gelungen, uns technologisch auf ein neues Level zu bringen und zahlreiche sehr qualifizierte Personen anzustellen. Gleichzeitig gelang es aber auch, den Profit auf einem Niveau von durchschnittlich rund CHF 3 Mio. zu halten, obwohl die Ausgaben massiv gestiegen sind.
Unser Ehrgeiz muss es sein, den Gewinn in den kommenden Jahren substanziell zu erhöhen. Die Tatsache aber, dass wir den Gewinn auf diesem Niveau halten konnten, obwohl wir massiv investiert haben und Strukturen aufgebaut haben, gibt uns das Vertrauen, dass wir aus eigener Kraft weiterhin wachsen und uns entwickeln können.
Offen für Minderheitsaktionäre
Die Eigentümerstrategie für die Kuno Frick Familienstiftung ist somit recht einfach: Die Kuno Frick Familienstiftung bleibt in der Mehrheit, steht voll hinter der heutigen Bank-Strategie und ist im Aktionariat offen für Partner, welche bereit sind, in Minderheitsbeteiligungen mitzuarbeiten.
Share post
Auch interessant
Vom Code zur Wirkung: Mit Blockchain zu mehr Transparenz und Effizienz
Die Blockchain-Technologie, bekannt geworden durch Laszlo Hanyecz' berühmten Pizzakauf 2010, hat sich weit über digitale Währungen hinaus entwickelt. Mit ihren Eigenschaften – Dezentralisierung, Transparenz und Unveränderbarkeit – ermöglicht sie effiziente und sichere Transaktionen ohne Mittelsmänner. Besonders Smart Contracts haben die Einsatzmöglichkeiten der Blockchain erweitert, etwa in Bereichen wie Lieferketten, Automatisierung und grenzüberschreitende Zahlungen.
Kritiker äußern Bedenken hinsichtlich Energieverbrauch und Komplexität, doch moderne Blockchains sind energieeffizienter geworden und durch benutzerfreundliche Schnittstellen leichter zugänglich. Im Non-Profit-Sektor bietet Blockchain großes Potenzial: Spenden können transparent, kostengünstig und nachvollziehbar vom Spender direkt zum Empfänger übertragen werden, wodurch Effizienz und Wirkungsnachweis deutlich verbessert werden. Die Technologie markiert somit den Beginn einer neuen Ära von Vertrauen und Zusammenarbeit.
Einblicke in den Prozess der Gestaltung von AMCs
Actively Managed Certificates (AMCs) haben sich zu einem bedeutenden Bestandteil des europäischen Finanzmarktes entwickelt. Als strukturierte Produkte, rechtlich als Schuldverschreibungen klassifiziert, bergen sie für den Investor ein entsprechendes Gegenparteienrisiko, vergleichbar mit anderen strukturierten Finanzprodukten. AMCs werden in Form von Wertpapieren verbrieft, die den jeweiligen Inhaber das Recht auf Geldrückzahlung oder Lieferung eines Basiswertes geben. Durch den Erwerb wird der Investor somit zum Gläubiger des Emittenten und begibt sich in eine Abhängigkeit im Hinblick auf die Art und Höhe der Rückzahlung, die von verschiedenen Parametern abhängig ist.
Direct Market Access – Effiziente Handelsabwicklung für Fondsstrategien
Liechtenstein verfügt über eine langjährige Tradition in den Bereichen Banking und Asset-Management. Seit dem EWR-Beitritt im Jahr 1995 hat sich der liechtensteinische Finanzplatz sukzessive als fachkundige Anlaufstelle für Promotoren von kollektiven Anlagestrukturen auf dem europäischen Finanzmarkt etabliert.
Blockchain als Garant für die Zukunft der Versicherungsbranche
Der Versicherungsmarkt ist ein wesentlicher Bestandteil der Weltwirtschaft und deckt sowohl persönliche als auch geschäftliche Risiken ab. Es ist daher nicht verwunderlich, dass es sich um eine der grössten Branchen der Welt handelt, die einen geschätzten Wert von etwa 5 Billionen US-Dollar aufweist und rund 2,7 Millionen Menschen auf der ganzen Welt beschäftigt. Von den 5 Billionen US-Dollar entfallen rund 3,7 Billionen US-Dollar auf den weltweiten Lebensversicherungsmarkt, während der Wert des Schaden- und Unfallversicherungsmarktes bei 1,3 Billionen US-Dollar liegt.
Tokenisierung: Eine neue Form der Vermögensdarstellung
Seit Anbeginn der Zeit haben die Menschen gejagt und gesammelt und sich das, was sie fanden, zu eigen gemacht. Dies ist die Zeit, in der das Konzept der besitzfähigen Vermögenswerte zum ersten Mal auftaucht, wenn auch nur in rudimentärer Form. Seitdem haben sich die Vermögenswerte weiterentwickelt und sind komplexer geworden, weil die Menschen zuverlässigere Wege gefunden haben, Vermögenswerte mit Menschen zu verbinden. Heutzutage schliessen Menschen bei der Übertragung von Vermögenswerten Verträge ab.
Blockchain: A technology with social impact
Foundational technology is the most effective tool for impacting society at large and solving the challenges it is faced with. One such foundational institutional technology is the blockchain, which entered the picture through the discovery of Bitcoin in 2009 and has since proliferated and emerged in many different forms.
What does blockchain’s social impact look like?
Wie uns Blockchain-Technologie in der digitalen Zukunft vor Angriffen schützt
Die Blockchain-Industrie verzeichnet seit einigen Jahren ein signifikantes Wachstum. Krypto-Start-ups schiessen aus dem Erdboden, und eines nach dem anderen scheint sich als «Einhorn» zu erweisen. In unserer neuen Reihe werden wir diese Technologie in Blogposts und Webinaren genauer unter die Lupe nehmen und erörtern, weshalb sie so erfolgreich ist und überall im Zentrum des Interesses steht. Dabei werden wir uns weniger mit dem spekulativen Aspekt befassen, mit dem die Blockchain häufig in Verbindung gebracht wird, sondern vielmehr untersuchen, inwiefern sie reale Probleme lösen kann.
Wie klassische Finanzintermediäre in der Krypto- und Blockchain-Welt Fuss fassen können
Mit zunehmender Selbstverständlichkeit fragen immer mehr Kunden nach Dienstleistungen rund um Kryptowährungen. Für Finanzintermediäre eröffnet diese Nachfrage neue Geschäftsmöglichkeiten. Um das Potenzial heben zu können, müssen die Akteure aber auch das Spezialwissen zur Verfügung haben.
Blockchain technology reinvents correspondent banking – just not yet
As one of its major use cases, blockchain technology is said to transform traditional correspondent banking. So far major challenges have pushed back this transformation. It is more likely than ever that with central bank digital currencies on the horizon; blockchain disruption will finally come to fruition in the realm of cross-border banking.
Turning crypto investment into an earning asset
With Ethereum upgrading to Proof of Stake, the crypto world is going through one of its most transformative shifts to date. This means that customers will soon be able to earn interest on their digital asset holdings through a process called staking. What staking is, how it will define the future of Ethereum and digital asset custody at large is explained in this article.